Mariä Himmelfahrt: Kleines Gotteshaus oberhalb von Rothengrund vor 20 Jahren errichtet - Verein verwendet Festerlös für Renovierungsarbeiten
Rothengrund
Obwohl es am Freitag, Feiertag Mariä Himmelfahrt, immer wieder kräftig regnete, machten sich gut 300 Besucher auf den Weg zum Kapellenfest an der Kapelle Patrona Bavariae hoch über Rothengrund. Sie wurden belohnt: Während des Gottesdiensts am Morgen kämpfte sich die Sonne durch die Wolken und bot damit auch den im Freien sitzenden Besuchern einen trockenen Platz.
Zum Festbeginn am Vorabend musste Werner Schüßler seine Andacht sogar unterbrechen, weil der Regen so laut aufs Festzelt prasselte, dass kein Wort zu verstehen war. Vorsitzender Reiner Stein zog nach dem zweitägigen Fest trotzdem eine positive Bilanz: »Unter diesen Umständen sind wir sehr zufrieden«, sagte er.
Gebälk ausgebessert
Vor allem um die Mittagszeit am Feiertag hätten sich die Zelte sehr gut gefüllt. Der Festerlös fließt nach seinen Angaben in die Vereinskasse, denn heuer waren einige dringende Arbeiten fällig. So wurden im Mai unter anderem das Gebälk im Glockenstuhl teilweise ausgebessert und das gesamte Außenholz frisch gestrichen.
Im Mittelpunkt des zweitägigen Fests standen heuer gleich zwei Jubiläen: das 20-jährige Bestehen der Kapelle und der 65. Geburtstag von Pater Thomas Cherukat, der den Gottesdienst beim Kapellenfest schon seit neun Jahren hält. Den Altar hatten die Veranstalter vom Kapellenbauverein Rothengrund wie gewohnt etwas erhöht aufgebaut. Den Musikverein Gunzenbach, der den Gottesdienst begleitete, hatten sie wie schon im Vorjahr direkt daneben platziert, so dass ein insgesamt stimmiges Bild entstand.
Dem Tag entsprechend, stellte der Pater die Gottesmutter Maria in den Mittelpunkt seiner Predigt. Die Kräutersegnung gehört zum Brauchtum an Mariä Himmelfahrt, und auch in Rothengrund lagen die Kräuter, zu großen und kleinen Büscheln gebunden, vor dem Altar. »Maria hat uns ein Kraut gegen den Tod geschenkt, denn alle Kräuter wachsen Gott entgegen - ganz wie Maria, die schönste Blume Gottes«, sagte der Pater, als er die Kräuter segnete und besprengte.
Kaum hatte er den Gottesdienst mit dem allgemeinen Segen beendet, öffnete Petrus seine Schleusen. Die Gratulationen zu seinem 65. Geburtstag, den der Pater am 30. Juli feiern konnte, fanden daher in kleinen Kreisen mit vielen persönlichen Worten statt.
Spenden für Missionsorden
Wenn er in zwei Wochen wieder abreist, nimmt er einige Spenden, darunter auch die vom Kapellenverein und den Besuchern des Kapellenfests, mit nach Rom, wo er seit dem vergangenen Jahr als Direktor des Missionsbüros der Fransalianer fungiert. Pater Thomas gehört diesem Orden seit 1971 an, seine Priesterweihe folgte 1975. Zu den Projekten des Ordens gehört die Tschad-Kamerun-Mission, die der 65-Jährige mitgegründet hat. Marion Stahl
100 Euro reichen für ein Jahr
Fransalianer: Der Kahlgrund-Freundeskreis der Missionare des hl. Franz unterstützt Kinder im Tschad und in Kamerun
Schöllkrippen. Bereits zum vierten Mal hat der im Kahlgrund beheimatete »Freundeskreis der Missionare des hl. Franz«, der Verein der Fransalianer, bei der Schöllkrippener »Adventstimmung« einen Verkaufsstand für soziale Zwecke betrieben. Erstmals und eigens dazu hatte heuer eine Gruppe von Frauen während eines zweiwöchigen Aufenthaltes im November in Indien besondere Waren eingekauft.
Die nun in der Marktgemeinde verkauften bunten Schals und der Pfeffer aus Indien sowie weitere Produkte aus Afrika erzielten zusammen mit einigen Spenden einen Erlös von über tausend Euro, informierte in einer Bilanz die Kassiererin des Vereins, Bettina Krebs aus Schöllkrippen.
Das Geld fließe ungeschmälert in verschiedene Projekte in der Mission Tschad-Kamerun, erklärt Schriftführerin Doris Rosenberger, die ebenfalls in Schöllkrippen wohnt.
Wasserversorgung und Schulen
An erster Stelle dieser Missionsprojekte stehen die Trinkwasserversorgung in entlegenen Dörfern der Missionen von Ekekam und Mbe-Karna und eine neue Schule in Ekoumdoum. Außerdem sollen Grundschulkinder der Missionen im Tschad und in Kamerun unterstützt werden. 100 Euro reichen aus, um für ein Kind die Ausbildungskosten für ein Jahr zu übernehmen, hieß es.
Bei den Weihnachtsmarktständen der Vorjahre habe der »Freundeskreis der Missionare des hl. Franz von Sales«, dessen Vorsitzende Carmen Heeg vor einiger Zeit von Schimborn ins hessische Freigericht gezogen ist, zunächst nur heißen Apfelwein und Fischbrötchen verkauft, teilt Vereinsmitglied und Kassenprüferin Elfriede Wissel aus Blankenbach mit. Später wurden auch indische Mittagessen angeboten.
90 000 Euro Spenden gesammelt
2011 verkaufte der Freundeskreis dann erstmalig Waren aus Afrika, die der in Rom lebende Pater Thomas Cherukat, stellvertretender Generalsuperior der Missionare des hl. Franz von Sales, mitgebracht hatte. Im Vorjahr hat Pater Thomas die Schöllkrippener Adventstimmung besucht, doch das kalte Klima im winterlichen Spessart bekam ihm gesundheitlich nicht. Doch auch in diesem Jahr wandte sich der Pater wieder in einem Weihnachtsbrief der »Agape Tschad-Kamerun«, der beim Schöllkrippener Weihnachtsmarkt auslag, mit herzlichen Grüßen an seine Freunde: »Ich danke jedem von euch für alles, was ihr seid und was ihr tut, um unsere Hände zu stärken, den Armen und Notleidenden in den entlegenen Missionen Afrikas zu helfen. (...) Möge die Freude und der Friede dieses Weihnachtsfestes in euren Herzen und in euren Familien wohnen.«
Mit Pater Thomas Cherukat, der seit über dreißig Jahren als Urlaubsvertretung des jeweiligen Ortspfarrers nach Schimborn kommt, ist der örtliche »Freundeskreis der Missionare des hl. Franz« seit seiner Vereinsgründung vor sieben Jahren innig verbunden. Weit über 90 000 Euro an Spenden konnten seitdem gesammelt und in den Missionen im afrikanischen Tschad verwendet werden. Der aus Indien stammende Pater gehört zur Ordensgemeinschaft der Missionare des heiligen Franz von Sales.
Waren in Indien ausgesucht
2005, im Gründungsjahr des heute etwa 40 Mitglieder zählenden Kahlgründer Freundeskreises, war Pater Thomas noch Missionsober in der Mission Tschad-Kamerun, die von seinem Orden ins Leben gerufen worden ist. Heute ist der 63-Jährige als stellvertretender Generalsuperior vorwiegend in Rom tätig. Als die Frauen des Freundeskreises aus dem Kahlgrund im November in Indien waren, haben sie sich mit Pater Thomas in seinem Heimatland getroffen und hatten sich viel zu erzählen.
Ein Thema drehte sich natürlich auch um den Einkauf von Gewürzen in Plantagen und der außergewöhnlichen Schals für die Schöllkrippener Adventstimmung, bei deren Begutachtung Pater Thomas den Frauen gern behilflich war.
Indes freuen sich die Freundeskreismitglieder schon jetzt auf den nächsten Besuch von Pater Thomas, der im August wieder die pfarreiliche Urlaubsvertretung in Schimborn übernehmen will. Doris Pfaff
Die Mission Berem, die 65 Kilometer entfernt von Ngaoundere in Nordkamerun liegt, umfasst eine kleine Gemeinschaft von Christen und unterhält zwei Grundschulen. Die Bewohner von Berem sind arme Bauern, die um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen. Die Gegend wird von Trockenheiten heimgesucht und das Wasser ist knapp, so dass Projekte für einen besseren Ackerbau gestartet werden sollen.
Am Verkaufsstand des »Freundeskreises der Missionare des hl. Franz von Sales« (Fransalianer) bei der Adventstimmung in Schöllkrippen. Allein bei dieser Aktion wurden rund tausend Euro für Hilfsprojekte in Afrika erlöst.
Elfriede Wissel aus Blankenbach und Doris Rosenberger aus Schöllkrippen (von links) mit Pater Thomas Cherukat in Indien beim Begutachten der Schals für den Verkauf bei der Schöllkrippener Adventstimmung.
Der Freundeskreis der Fransalianer in Schimborn sucht Pateneltern
Mömbris-Schimborn. Seit der Freundeskreis der Missionare des heiligen Franz von Sales/Fransalianer gegründet wurde, sammeln die Mitglieder für Bedürftige in Afrika. Der indische Pater Dr. Thomas Cherukat zeichnet verantwortlich, dass die Spenden die gewünschte Verwendung finden. In der vergangenen Woche nahm er weitere 10000 Euro mit.
Der in Indien geborene Seelsorger gehört der Ordensgemeinschaft Missionare des heiligen Franz von Sales an. Seit fast 30 Jahren besucht er den Kahlgrund und übernimmt seit einigen Jahren die Urlaubsvertretung von Pfarrer Gerhard Spöckl.
Den Freundeskreis hat der Pater mit einigen Kahlgründern vor etwa drei Jahren ins Leben gerufen. Mittlerweile erstreckt sich der Mitgliederstamm über die Region hinaus. Neben zahlreichen Spenden von Privatpersonen, Banken und Firmen profitiert der Freundeskreis von Bußgeldern, da er bei einem Amtsgericht in Hessen registriert ist.
Und die Mitglieder werden selbst aktiv: Beim Weihnachtsmarkt in Schöllkrippen verkauften sie heißen Apfelwein und Fischbrötchen.
»Wir wollen die Verwaltungskosten so gering wie möglich halten und legen großen Wert auf Transparenz«, erklärt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Stephan Holzinger, dass die Mitglieder sich meistens an den anfallenden Kosten beteiligen. Deshalb müssten von dem jetzt überreichten Betrag wieder nur die Portokosten abgezogen werden. »Mit dem Geld soll eine Schule gebaut werden«, sagte der Pater vergangene Woche in Schimborn, wo er auf dem Weg nach Rom einen Zwischenstopp einlegte. Mit Wirkung zum 1. März wurde er zum Generalvikar seines Ordens in Rom ernannt. Dort hat er nun zwar seinen ständigen Wohnsitz. Weil er aber weiterhin für die afrikanische Mission seines Ordens zuständig ist, bleibt er die Kontaktperson.
Die Schule soll in dem Dorf Bero entstehen. Geplant seien sechs Klassenzimmer für derzeit rund 120 Schulkinder. Als die Mitglieder des Freundeskreises erfuhren, dass es keine staatlichen Mittel für die Schulen gibt, aber mit 100 Euro das Schulgeld eines Kindes pro Jahr gedeckt ist, hatten sie eine Idee: Die Unterstützung der Buben und Mädchen durch Patenschaften.
Holzinger und seine Frau Ingrid sind auf diese Weise bereits Eltern geworden: »Unser neunjähriges Patenkind lebt in Nordkamerun«, berichten sie. Es handele sich um ein Mädchen, das bei der Großmutter aufwachsen müsse, weil die Mutter sie und die Geschwister nach dem Tod des Vaters alleine gelassen habe. »Wir würden uns freuen, wenn recht viele unserem Beispiel folgen könnten«, sagt Holzinger. Für die künftigen Pateneltern hat Pater Thomas die Biografien von Kindern zusammengestellt. mst
Weitere Infos über den Freundeskreis der Missionare des heiligen Franz von Sales/Fransalianer gibt es bei der Vorsitzenden Carmen Heeg (Schimborn), Telefon 06029/8700, ihrem Stellvertreter Stephan Holzinger (Keilberg), Telefon 06095/998697, und im Internet unter www.agape-tschad-kamerun.de